Manchmal haben wir eine Semmel bekommen
Charlotte Geier, geb. Böhm am 23.3.1931, ist in Buchelsdorf (Jeseník-Bukovice), Haus Nr. 7 aufgewachsen. Ihr Vater war Kaufmann in einem Großhandelsgeschäft, ihre Mutter hatte ein Lebensmittelgeschäft in Buchelsdorf. Die Familie war recht wohlhabend, sie hatten sogar ein Dienstmädchen. Im September 1938 flüchtete Charlotte mit ihrer Mutter ins Deutsche Reich. Wegen der Mobilisierung wurde der Kriegsausbruch befürchtet. Sie kamen nach dem Einmarsch der deutschen Truppen zurück. Nach dem Krieg wurde der Vater interniert. Er musste Zwangsarbeit leisten und ist dabei schwer verletzt worden. Entlassen wurde er 1946. Dann fuhr die Familie mit einem Transport nach Deutschland. Die Anfänge waren schwer. Es gab wenig zu Essen. Man bettelte bei Bauern um Obst und Gemüse. Der Vater hat Hilfsarbeiten ausgeübt. Charlotte absolvierte eine Ausbildung zur Näherin. Anfang 50er Jahre hat sie geheiratet. Sie hatte 4 Kinder und 4 Enkel. Bis heute fährt sie nach Freiwaldau (Jeseník) und pflegt Kontakte mit den Einheimischen.