“Ich weiß aus Erzählungen, wie Eltern ihre Kinder warnten: ‘Pass auf, mein Sohn, dass du die Grenze nicht überschreitest. Wenn du erwischt wirst, bist du weg.“
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Es war 1972, als er seinen Dienst bei der bayerischen Grenzpolizei in Schönsee antrat. “Wir sind oft von einem Grenzstein zum anderen gegangen. Wir waren immer zu zweit. Einer musste eine Maschinenpistole tragen, falls es zu Zwischenfällen kommen sollte. Bloß der Hundeführer durfte alleine unterwegs sein, aber auch er hatte seine Bewaffnung dabei”sagt Hermann Wallisch. An der Grenze traf er ein paar Mal tschechoslowakische Bürger, meist in harmlosen Situationen. Es gab jedoch einen Fall, in dem eine Schusswaffe zum Einsatz kam. Damals wurde während einer nächtlichen Wache eine Person gesehen, die einer Aufforderung zur Kontrolle nicht nachkam. Daraufhin wurde ein Warnschuss abgegeben, doch der Verdächtige flüchtete. Später stellte sich heraus, dass es sich bei der Person um einen tschechoslowakischen Sicherheitsbeamten handelte. Obwohl der Zeitzeuge keine Angstan der Grenze hatte, war es gefährlich, sich in deren Nähe zu bewegen. 1986 wurde Deutschland durch den Fall des ehemaligen Oberstleutnants Johann Dick schwer erschüttert. Wie die Untersuchung des Vorfalls ergab, wurde er an der Grenze von tschechoslowakischen Grenzsoldaten erschossen, die an diesem Tag in höchster Alarmbereitschaft waren, nicht aber wussten, dass sie auf einen deutschen Staatsbürger zielten. Dies war nicht der einzige tragische Fall. “Unten an der Grenze in der Zone Waldmünchen wurde ein Beamter erschossen”, erinnert sich der Zeitzeuge. Wer für die Tat verantwortlich war, ist bis heute nicht geklärt. Text pochází z výstavy Paměť hranice (nejde o překlad životopisu). Der Text stammt aus der Ausstellung Das Gedächtnis der Grenze (es handelt sich nicht um Übersetzung der Biografie).
